Deutsche Nachrichten
15/02/2008 22:35

Deutschland heute Editoweb, 15 feb. 2008


EU-Parlamentarier Schulz fordert von Liechtenstein mehr Transparenz - Wirtschaft begrüßt Zumwinkel-Rücktritt - In Deutschland bahnt sich riesiger Steuerskandal an - Viel Kritik an Sarkozys Vorschlag zu Holocaust-Gedenken.



EU-Parlamentarier Schulz fordert von Liechtenstein mehr Transparenz
Das Steuerparadies Liechtenstein gerät in Bedrängnis. EU-Parlamentarier Martin Schulz (SPD) forderte eine weitaus größere Transparenz des Finanzsystems in Liechtenstein. «Die EU muss mehr Druck auf solche Steueroasen ausüben», sagte er am Freitag «Spiegel Online». Liechtenstein ist zwar nicht Mitglied der EU, aber des europäischen Wirtschaftsraums. «Es müssen Grundlagen her, die nachvollziehbar machen, woher Gelder kommen und was damit geschieht», sagte Schulz. Zumindest die Transparenzregeln der EU müssten eingehalten werden. «Wir müssen verhindern, dass EU-Bürger, die in ihrem Land steuerpflichtig sind, Gelder am Fiskus vorbei in Länder schleusen, die sich diesen Regeln entziehen.»

Wirtschaft begrüßt Zumwinkel-Rücktritt
Der Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) fürchtet schwere Folgen des Steuerhinterziehungsskandals um Post-Chef Klaus Zumwinkel für die gesamte Wirtschaft. «Das ist für uns wie ein Tsunami, der geeignet ist, die Arbeit Hunderttausender rechtschaffener Unternehmer in Misskredit zu bringen,» sagte BDI- Hauptgeschäftsführer Werner Schnappauf der «Frankfurter Allgemeinen Zeitung» (Samstagausgabe). Jeder Einzelfall, in dem eine Führungskraft sich etwas zuschulden kommen lasse, werde zu einer Hypothek für die Wirtschaftsordnung, sagte Schnappauf. Zumwinkel ist Mitglied im Präsidium des Industrieverbands sowie der Bundesvereinigung der deutschen Arbeitgeberverbände.

In Deutschland bahnt sich riesiger Steuerskandal an
In Deutschland bahnt sich einer der größten Steuerskandale aller Zeiten an: Hunderte mutmaßliche Steuersünder, darunter Prominente, sind ins Visier der Justiz geraten, wie Staatsanwaltschaft Bochum und Bundesregierung mitteilten. Laut "Süddeutscher Zeitung" sollen bis zu 3,4 Milliarden Euro über Geldanlagen in Liechtenstein am Fiskus vorbeigeschleust worden sein. Postchef Klaus Zumwinkel sagte, er wolle bei der Aufklärung der Vorwürfe eng mit den Behörden zusammenarbeiten. Er bot außerdem seinen Rücktritt an. Nachfolger an der Spitze der Post soll offenbar Vorstand Frank Appel werden.

Viel Kritik an Sarkozys Vorschlag zu Holocaust-Gedenken
In Frankreich reißt die Kritik am Vorschlag von Präsident Nicolas Sarkozy nicht ab, schon Grundschüler mit dem Holocaust zu konfrontieren. Selbst Vertreter der jüdischen Gemeinde in Frankreich stellten sich gegen das Vorhaben, jeden Viertklässler eine Art Patenschaft für ein in der Shoah umgekommenes Kind übernehmen zu lassen. Niemand könne von Zehnjährigen verlangen, "sich mit einem toten Kind zu identifizieren", sagte die Ehrenpräsidentin der Shoah-Stiftung, Simone Veil. Auch die Internationale Liga gegen Rassismus und Antisemitismus (Licra) zweifelte an "der Richtigkeit" des Projektes.

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M. G. / Source Web



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